Das ist eine Test-News
Ein Investitionsgut, das mehrere hunderttausend Euro kostet, sollte vor allem eines: arbeiten. Doch im Fernverkehr steht ein Großteil der LKW-Flotte bis zu 14 Stunden pro Tag – gesetzlich vorgeschrieben und betriebswirtschaftlich fragwürdig. Während in fast jeder Branche Maschinen und Anlagen maximal ausgelastet werden, ist beim LKW der Stillstand einkalkuliert.
Der technologische Fortschritt im Bereich Batteriewechsel-Systeme bringt nun die Möglichkeit, dieses Grundproblem zu lösen – insbesondere im planbaren Linienverkehr. Eine neue Art, Fahrzeuge zu betreiben, entsteht: effizient, modular, skalierbar.
Herausforderung: Netzanschluss statt Fahrzeug
Mit dem Markthochlauf batterieelektrischer LKW entsteht ein Engpass, der schon heute spürbar ist: die Netzanschlusskapazität an Logistikstandorten.
Das Megawatt Charging System (MCS) mag technisch beeindruckend sein – es fordert jedoch gigantische Lastspitzen und entsprechende Infrastruktur, die nur mit großem zeitlichem und finanziellem Aufwand aufgebaut werden kann.
Die Alternative: Batteriewechsel.
- Ladezeiten werden in lastgerechte Ladefenster verschoben
- Batterien werden stationär geladen, netzfreundlich und steuerbar
- Investitionen konzentrieren sich auf wenige Wechselstationen – nicht auf jedes Depot
- Laden der Akkus kann im “Wellness-Betrieb” mit einer langsamen Ladeleistung erfolgen was die Haltbarkeit der Akkus fördert
Greiwing Truck & Trailer mit ersten beiden Batteriewechsel-LKW in Europa
Im Rahmen des bundesgeförderten eHaul-Forschungsprojekts (www.ehaul.eu)* bei dem die TU Berlin als Konsortialführer des eHaul-Projekts agiert, sind bei Greiwing Truck & Trailer bereits zwei Sattelzugmaschinen mit Wechselbatterien im Realeinsatz. Ziel des Projekts ist es, den gesamten Wertstrom der Batteriewechsel-Logik zu evaluieren – von der Energieinfrastruktur über Fahrzeugtechnik bis zur Prozessintegration.
Das Projekt wird von einem Konsortium getragen, dem neben Logistikern auch Fahrzeughersteller und das Fraunhofer-Institut angehören. Greiwing Truck & Trailer liefert dabei die beiden umgebauten Fahrzeuge.
* Die Domain www.ehaul.de verweist auf die Ausgründung von Jens Jerrasch, dem Projektleiter des eHaul-Projekts.
Während Europa noch Konzepte diskutiert, ist China bereits in der dritten Generation von Batteriewechselstationen angekommen. Hersteller wie Geely, NIO oder CATL betreiben funktionierende Netze entlang logistischer Achsen – mit robotergestütztem Batterietausch, standardisierten Akkus und zentral gesteuertem Lastmanagement.
Die europäische Industrie muss aufpassen, nicht abgehängt zu werden.
Doch viele europäische OEMs sehen in der Batterie weiterhin ein strategisches Differenzierungsmerkmal – was jedoch einem offenen, systemkompatiblen Batteriewechselmodell entgegensteht. Doch die Logistik denkt nicht in Alleinstellungsmerkmalen, sondern in Verfügbarkeit und Kosten pro Kilometer.
